Im Rahmen des 13. Klimaherbstes in München hat auch Audi seine Türen und Ohren geöffnet.
Locker und entspannt empfing der Gastgeber Audi Business Innovation, eine 100%ige Tochter der Audi AG mit dem Sitz in München, seine knapp 40 Gäste im Sitzfeldt im WERK3:
Hier wurde zwischen Designersofas und Stehtischen eine Treppe kurzum zur Bühne umfunktioniert. Als dezenter Wegweiser zur Location diente ein e-tron, der auf die Rampe vor der Location positioniert wurde.
Ein Gespräch über die zukünftige Mobilität
Lisa Füting, zuständig für Programme Management / Corporate Strategy bei der Audi Business Innovation, begrüßte und führte durch den Abend, der unter dem Hauptthema „Das Auto als digitaler Service“ stand.
Als Speaker sprachen Nikolai Gropper von der Audi Business Innovation, Thomas Liebhardt von der Werksviertel Vermietung, Robert Steinböck von moon und Katharina Schneider von der Audi AG.
Zuerst Präsentieren, dann Frage und Antwort stehen
Bei dem Format hatte jeder Speaker zehn Minuten Zeit, über sein Thema zu referieren. Dann wurden ein bis zwei Fragen seitens der Moderation gestellt.
Am Ende wurde das Publikum aufgefordert, ebenfalls Fragen an alle zu stellen – was auch genutzt wurde, denn: Wann hat man schon die Möglichkeit, solch karätigen Speakern vis-a-vis Fragen zu stellen?
Barometer für Mobilitätsbedürfnisse
An einer Wand wurde den ganzen Abend über ein „Barometer“ aufgehängt, auf dem sich die Gäste mit ihren Mobilitätsbedürfnissen sowie den -voraussetzungen und der Wechselbereitschaft eintragen konnten.
Audi Business Innovations: Nur Sharing-Modelle sind nicht ausreichend
Den Auftakt übernahm Herr Gropper von der Audi Business Innovation, der gleich mit dem Vorurteil brach, Automobilhersteller hätten „den Knall nicht gehört“: Der VW-Konzern und vor allem Audi sind sich sehr wohl über die veränderte Mobilität im Klaren und auch gewillt, das aktuelle Geschäftsmodell zu überdenken und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Nur mit Sharing-Modelle ist das aber auch nicht getan. Die langfristigen Mobilitätsziele der Audi Business Innovation bezogen auf das Auto sind intelligente Parkraumnutzung, E-Mobilität und Auslastung.
Die Produkte Audi on demand, das kürzlich auch im Werksviertel-Mitte gelaunched wurde, Mobiko, dem Mobilitätsbudgetservice und BITS (autonomes Fahren) sind für den Automobilhersteller erst der Anfang.
Werksviertel-Mitte: Lösungen müssen langfristig und effizient sein
Thomas Liebhardt, der im Werksviertel-Mitte die Schnittstellenfunktion zwischen Mieter und Bauherr übernimmt und sich spießig „Objektmanager“ schimpft, erklärte das Energiemodell des neu entstehenden Stadtteils. Hier denkt man langfristig und effizient.
Man möchte nicht schnell-schnell etwas umsetzen, was nicht auch Zukunftspotential hat und die Ressourcen schont. Auf die Frage, welche Herausforderungen die größten bei der Umsetzung eines solchen Projekts sind, antwortet er trocken: DIN-Normen, Vorschriften, Datenschutz.
moon: Sektorenkopplung und bidirektionales Laden sind die Zukunft der E-Mobilität
Thomas Steinböck von moon, die E-Mobilitätskomplettlösungen anbietet, stellte angenehm unterhaltend die zehn Gründe, die gegen E-Mobilität sprechen, vor und entkräftete sie gleich wieder anschaulich.
Er beäugt kritisch, wie Zahlen und Studien so dargestellt und gedreht werden, dass der Verbraucher negativ beeinflusst und bzgl. der E-Mobilität verunsichert wird. In den Themen „Sektorenkopplung“ und „bidirektionales Laden“ sehen Thomas Liebhardt und er die Zukunft der E-Mobilität und des Energiekreislaufes.
Audi AG: e-tron nur der Einstieg in die Elektromobilität
Den Abschluss machte Frau Schneider von der Audi AG, die nochmal die Klammer schließte und betonte, wie sehr sich Audi schon heute auf die Zielgruppe von morgen (“progressive Zielgruppe“) einstellt.
Es gibt nicht mehr den einen Kunden, er ist flexibel, hybrid und dynamisch. Frau Schneider betonte die Wichtigkeit des Händlers für die Elektromobilität, da die Händler die Aufklärung für diese neue Art der Fortbewegung übernehmen und somit die Ängste beim Kunden nehmen.
Warum der e-tron als Einstiegsmodell so groß ist, wollte Frau Füting von Frau Schneider wissen. Audi sieht den e-tron nur als Einstieg in das große Feld der Elektromobilität. Sie wollten ein Auto schaffen, dass zu 100% elektrisch fährt, nachhaltig ist und längere Strecken zurücklegen kann. Allein die Größe der Batterie hat entscheidend zur Größe des Autos beigetragen. Aber man ist schon an der Entwicklung kleinerer Lösung dran.
Ausblick: Es gibt noch viel zu tun für alle Seiten
In der abschließenden Fragerunde aus dem Publikum waren sich bei der Frage nach der Lademöglichkeit im Privathaushalt in der Stadt, die Speaker einig, dass auch hier noch vieles aufzuholen ist:
Hier müssen gemeinsam Lösungen erarbeitet werden, die von der Politik getragen werden. Ob das Ladestationsbeteiligungen in Wohnviertel sind oder ein anderer Community-Gedanke, der in die Tat umgesetzt werden muss.
Text und Bilder: Rebecca Bauer