Letztes Jahr, Ende Oktober, haben 70 Aussteller auf der Messe des Culinarium Bavaricum in der TonHalle, passend zur Reifezeit des Herbstes, die gebietsspezifischen Weine des Burgenlandes präsentiert. Die Stars waren der Zweigelt und der Blaufränkische. Beerig bis Rumtopfig und in der Farbe Rubingranat, das passt zur Fülle des Herbstes.
Am Donnerstag, 28. März, stand nun im Mittelpunkt der Frühjahrsmesse, der Grüne Veltliner, das „Pfefferl“, wie er bei den Weinviertlern noch gelegentlich heißt. In der wie immer gut besuchten TonHalle, wenn sich die Aussteller der Weingüter um Organisatorin Susanne Platzer von ihrer Full-Service-Agentur scharen, folgten die Gaumen von Gastronomen und Gourmets dem Ruf, wo das „Pfefferl“ wächst. Das Weinviertel ist die größte Anbaufläche des echten Grünen Veltliners und nimmt damit 40% weltweit ein. Heiße Sommer mit kühlen Nächten, kernige Winter und der hervorragend geeignete Lößböden sorgen im pannonischen Klima für Spitzenprodukte der vierhundert Jahre alten, autochthonen Rebe. Was für die Franken der Silvaner ist, ebenfalls eine autochthone österreichische Rebsorte, ist für Österreich und das Weinviertel der Grüne Veltliner, der dort auch mal „Weißgipfler“ heißen darf. Dieser Wein mit seinem frischen Frucht-Bouquet der Citrus- oder Pfirsichnote kann auch seit 2003 die Prädikate Weinviertel DAC (Districtus Austriae Controllatus) und Weinviertel DAC Reserve für Weine über zwölf Prozent erfüllen. Mineralische Frische und tiefe Würze machen den Grünen Veltliner zum frühlingshaften Begleiter von frischen Salaten, Kalbfleisch und Huhn und Fisch. Die Weine der DAC Reserve komponieren sich mit Hochgenuss zu dem deftigsten Käse. Unter den 300 Weinen der 66 Aussteller befanden sich 33 Winzer, die diese edlen „Reservisten“ präsentierten. Eine große Zahl der Winzer lud auch zur „Weintour Weinviertel“ ein, die heuer als großes Regionsfest am 27. und 28. April stattfindet. Wer Lust auf dieses schöne Land mit seinen Kulturdenkmälern und engen Kellergassen hat, melde sich unter www.weinvierteldac.at . Eine Messe des Culinarium Bavaricum wäre aber unvollständig, wenn nicht auch neben dem Protagonisten Besonderheiten geboten würden. Muskateller, gelbe sowie der spezielle Muskat Ottonel, Sauvignon Blanc, Traminer, Riesling, Welschriesling, Chardonnay, Pinot Gris und der biologisch nicht mit dem grünen verwandte Rote Veltliner. Wer aufmerksam durch die Gastronomien Münchens in diesem Frühjahr geht, wird den frischen, heiteren und herzhaften echten Grünen Veltliner gerne im Freien geniessen.
Weitere Infos: www.culinarium-bavaricum.de
Text: Michi Wüst