Zwischen Eis- und Wassermusik findet am Samstag, 19. Januar, im Rahmen des „Out Of The Box“-Festivals der whiteBOX eine Dance Night mit drei Bands im Technikum statt.
Nach Terje Isungets Open Air im Eispalast auf dem Dach des WERK3 mit gefrorenen Trompeten, Marimbas und anderen Ice-Struments und vor der Unterwassermusik der dänischen Gruppe Between Music mit dem in vier Aquarien versunkenen Quartett „Aquasonic“, bietet die whiteBOX mit Organ Explosion, Ark Noir und SLATEC ein flippig spaciges Chill- and Dance-Event.
Zurück von kristallinen Klangverwandlungen unter einem kalten Januar-Himmelszelt, der ersten Mission neuer musikalischer Metamorphosen, unterhalten wir uns am Samstag, 19. Januar, im Technikum beim Sci-Fi-Weltraum-Soul von Organ Explosion, die ihre Freunde Ark Noir und SLATEC mit eingeladen haben.
Host des Tanzabends Hansi Enzensberger meistert inmitten seines üppigen Cable-Spaghetti-Salats neben dem Hauptinstrument Hammond B 3 manchmal auch die A 100 und gerne auch diverse Wurlitzer, Farfisas oder Hohner Clavinets. Auf ihrer gefeierten CD „Level 2“ kommen auch mal Exoten wie Korg Polisix und Philicorda Wersi Comet vor, die nur noch in zeitlich leicht verkrümmten All-Regionen bekannt sind. Manchmal fühlt sich der High-Endverbraucher, als hätte er sich mittels Tron-Laser-Technik in dem Atari-Spiel einer Retro-Sci-Fi-Epoche rematerialisiert. Was aber eine tolle Party ist! Schau an, da kommt ja Captain Future ums Eck geschossen und auch Lieutenant Uhura und General Wamsler haben sich angesagt. Das Beste dabei: In diesem wunderbaren Deko-Klimbim der vergangenen Zukunftsillusionen – wie schön: Cliff Allister MacLane im eckigen Unterwasser-Dub-Step mit Tamara Jagellowsk – geht da nebenbei der allerfeinste Souljazz ab. Zeitlos und nagelneu groovt mit Ludwig Klöckner (bs) und Manfred Mildenberger (dr) der fette Sound von Jimmy Smith und Brother Jack McDuff. Richtig Gritts N Gravy! Dieser Retro-Charme und der zeitlos bärenstarke Groove haben in den letzten beiden Jahren Organ Explosion, die ihren Proberaum auf dem Gelände des Werksviertels haben, zu einer gefragten Band gemacht. JIM-Jazzfest, Tollwood, Cord, Milla. Beim Theatron und ebenfalls im Milla und im Cord konnte man auch bereits Ark Noir hören. Die führen den schlitzohrigen Stil der Explosions-Krassomaten, wie sie sich selbst nennen, in eine jüngere Vergangenheit weiter, als Miles, Chick Corea, Herbie Hancock den Fusion-Jazz-Rock entwickelten. Ihre elektronischen Klänge sind aber dunkler und irgendwie psychedelischer.
SLATEC ist ein Ableger der Jazzrausch Big Band. Diese jungen Münchner Bigbands haben einen ganz neuen Style, ein ganz neues Selbstverständnis. Die Monika Roscher Big Band, das Verworner Krause Kammerorchester und die Jazzrausch Big Band haben das junge Publikum mit viel Idealismus und ohne in die Abendkasse zu schielen, erobert. Sie spielen auch im Harry Klein(en) und haben ihren Spaß daran. Und schon seit einiger Zeit werden sie für Festivals angefragt. So kürzlich vom Baltic Breeze Festival die Jazzrausch Big Band. Der Ableger SLATEC spielt, stand zu lesen, analogen Techno. Als Combo oder Band, also mit Menschen ist vielleicht gemeint. Ob der Combo-Techno von SLATEC menschlicher ist, weiß man nicht genau.
Und: Bei dem Cable-Spaghtetti?
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