Die Ateliergemeinschaft der whiteBOX trauert um den Verlust einer ihrer Künstlerinnen- Silke Witzsch. Am 23. Mai 2017 war Silke Witzsch plötzlich und unerwartet nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.
Sie war die erste gewesen, die im März 2016 zusammen mit der whiteBOX in das noch nicht fertige WERK3 eingezogen war. Als Mitgründerin des Vereins mehrraumkunst e. V. hatte sie sich dafür eingesetzt, dass das Künstlerkollektiv der Ateliers an der Baumstraße nach Ende der fünfjährigen Nutzung in 2016 zusammenbleiben sollte.
Ein großer Teil der 30 Künstler fand dann tatsächlich in den Ateliers der whiteBOX ein neues Kreativzuhause. Als erste hatte Silke Witzsch im WERK3 die Signale auf Umzug gesetzt und damit den Boden bereitet für den Fortbestand der Gemeinschaft. Sie war ein guter Geist: Ihr Engagement und ihr Enthusiasmus strahlte auf alle aus. Während der Tage der offenen Ateliers, Ende November 2016, konnte man Arbeiten von ihr und ihren Kollegen Christian Engelmann, Youjin Yi, Beate Engl, Kristin Brunner, Elke Härtel, Stephanie Maier, Gregor Passens, Sinan von Stietencron, Martin Schmidt, Robert Weissenbacher und Patricia Wich sehen.
Die Videoarbeit „On Transition“ beeindruckte den Schreiber dieser Zeilen. Jeder kennt die schläfrige Meditation, die einen überkommt, wenn man aus dem Fenster eines fahrendes Zuges blickt. Der Tanz der Oberleitungen, die nie im gleichen Abstand zueinander verlaufen, die sich annähern, voneinander entfernen, kurz einander berühren, abreißen und wiederkommen. Im Hintergrund Bruchstücke von Zivilisationen, Wiederholungen und Rückläufe.
Akustisch unterlegt dazu Textfragmente aus Romanen von Paul Auster, Don DeLillo und Siri Hustved. Mann, Frau, Mensch, Gott, Partner Freund und Feind, Leben und Tod – man nähert sich, entfernt sich, eine kurze Berührung scheint geradezu zur Abstoßung zu führen. Das Leben ist ein Übergang.