Im Herbst 2014, als das neue Werksviertel noch in den Kinderschuhen steckte, gab es im Technikum bereits Rap am Mittwoch. Zum Jahreswechsel zuvor wurde das Technikum im offiziell umbenannten Werksviertel eröffnet.
Vor ausverkauftem Haus und einer der Fama nach crassesten Crowds auf der Tour der RAM-Battlemania durch ganz Deutschland, fetzten sich damals die Cypher Bong Teggy aus Berlin und Ali Affront aus Rosenheim im Finale. Rap am Mittwoch im Technikum war geboren. Da zeigte Ali Affront, dass es nicht immer die crassesten Mütter-Beleidigungen sein müssen, die den Sieg ausmachen. Auch die Diffamierung, zuhause den Keller voll mit Oettinger zu haben, kann den Gegner vernichten. Au chapeau!
Und jetzt ist es also wieder soweit: Am Mittwoch, den 17. Mai 2017 wird das Technikum wieder aus allen Nähten platzen, wenn sich nach der Open-Mic-Cypher Merlin und Fresh Polakke in bis zu drei Runden im Freestyle, mit den eigenen Lyrics und bei Unentschieden mit A Cappella fertig machen mit den besten Punchlines, den härtest gesplitteten Bars und schwer inkorrekten Beleidigungen, von denen einige noch immer nicht für den Abdruck geeignet sind.
Aber wie Gründer und neben Tierstar auch Moderator Ben Salomo nicht nachlässt zu ermahnen, bei allen Tiefschlägen und Geschmacklosigkeiten gilt: Der Hip-Hop-Kodex lautet Respekt. So was wie Diss-Respekt vielleicht. Respekt bei Rap am Mittwoch.
Schon im Vorfeld läuft auf Facebook ein reger Austausch über die Schwächen der Finalisten. Weicheier. Das Youtube-Format RAM, 2010 neu gegründet im Berliner Binuu, ist andererseits für echte Streetrapper eine selbsternannte Battlerap-Bundesliga, für Bushido ein „Tuntentreff“.
Ist Bushido so was wie der Reich Ranitzki des Rap? Ein Rap-Papst? Purismus jedenfalls ist Oldschoolshit und gibt natürlich eine prima Angriffsfläche ab. Vielleicht gibt es ja in 10 Jahren eine Art literarisches Rap-Quartett mit einem E-Pfeife rauchenden Bushido und einem am Weisswein nippenden Sido? Dann wären die Öffentlich Rechtlichen doch endlich jung geworden, oder? Sei´s drum. Das Spaßige ist doch, dass alle nur so tun, als würden sie es ernst nehmen mit „Fame“ und „Ehre“. Und Respekt, aber ohne Zeigefinger.
Es ist einfach ein riesen, super frecher Spaß. Und 700 Arme gehen gleichzeitig in die Höhe, wenn der MCee in die Menge ruft. „Arme hoch, wer´s nicht tut, hört auch Fler.“
Infos, auch zur Bewerbung gibt´s hier: http://www.rapammittwoch.tv/.