Er hat mittlerweile mehr Klicks als der Governator, heißt es. Hatte. Denn Arnold Schwarzenegger, in austriakischem Englisch (austringlish?) „Schwoaznigga“, müßte mit seinem neuesten Umweltvideo, in dem er sich unrasiert für die Natur einsetzt, wieder gut aufgeholt haben.
Auf wen? Auf den Austria-Rapper Dame, bürgerlich Michael Zöttl, den gelernten Koch und Konditor und ehemaligen Straßenmusikanten! Dame ist nach Mozart, Schwarzenegger und Salzburger Nockerln derzeit der Export-Hit unseres geliebten Nachbarlandes. In der gar nicht so kleinen Rapperszene dort ist er neben Nazar und Money Boy einer, der den Swag jedenfalls voll drauf hat.
So schrammte Dame im Januar 2015 auch nur knapp am wichtigsten österreichischen Musikpreis, dem Amadeus Award in der Kategorie Hip Hop / Urban vorbei. Ausgerechnet gegen Nazar hatte er das Nachsehen. Trotzdem cool. Denn der verschärfte Beef ist gar nicht so seine Sache. Er mag auch die Gangsters nicht so, wahrscheinlich ist er eher ein Schlawiner-Rapper. Raffiniert auf jeden Fall, technisch perfekt, schnell und sehr gut verständlich ist er katapultartig in der Gamerszene mit der Single „Sentinel“, die sich mit dem Computerspiel „Call of Duty: Advanced Warfare“ beschäftigt, in die Höhe geschossen.
Mit eigenem Label, „Damestream Records“, ist er spätestens seit „Rap ist sein Hobby“ (2014), was ein fein ironischer Titel ist, nicht mehr aufzuhalten.
Für einen Bling Bling-Angeber ist der Austria-Rapper Dame auch zu musikalisch. Klavier und Gitarre hatte er sich selber beigebracht und in seiner persönlichen Liste von Lieblingssongs tauchen neben Peter Fox, System of a Down und Aretha Franklin auf.
Ins Technikum kommt er am Sonntag, den 27. November, mit seiner nagelneuen CD „Straßenmusikant„, auf der er sich erinnert an alte Zeiten, als er sich während seiner Kochlehre auf der Straße einen Fünfziger extra verdiente, um im Studio mit Freunden was ausprobieren zu können. Zum Beispiel „Slangsta“, Rap im Dialekt. Aber keine Sorge! Die neuen Tracks sind scharf und prägnant verständlich und manchmal darf sogar gesungen werden. Vielleicht ergibt sich ja auch mal ein Treff mit Schwoaznigga, das wär mindestens so scharf wie Karel Gott und Bushido!
Foto: Frank Wimmer