Rückblick JuKi-Festival 2022
Am 25. September fand erneut mit dem „10. JuKi, Kinder- & Jugendfestival“ ein zentraler Event auf dem Gelände des Werksviertel Mitte statt, der noch seine Wurzeln im Vorgänger Kultfabrik hat und der selbst in den Zeiten, als Baukräne die Szene beherrschten und ein Netz von komplizierten Umleitungen notwendig war, in bewundernswerter Weise in den Nischen des Bauplatzes Lebendigkeit und soziales Engagement erzeugte und vermittelte.
Der Kulturkalender für München und Region komplettiert sich also wieder! Auch wenn Organisator Martin Schütz trotz früherem Termin im September kein Kaiserwetter wie bei den letzten Ausgaben vor Corona erwischte, füllte sich ab 11.00 Uhr das Gelände um das WERK3, auf dem Mariss-Jansons-Platz vor dem Riesenrad, beim Container Collective und vor dem ECKhaus.
Die Wichtigkeit von Ehrenamt
Gerade in diesen Tagen zeigt sich mit dem JuKi wie stark und wichtig Ehrenämter in Deutschland unser Sozialsystem unterstützen und wie effektiv das ist. Knapp 30 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland im so genannten 3. Sektor der Gesellschaft in den Bereichen Kunst, Kultur, Freizeit und Soziales. Für das JuKi und Martin Schütz standen wieder neben den Jugend- und Kinderhilfen auch Angebote für politische Bildung, Sport, Bewegung und kunsthandwerkliche Tätigkeit, Hilfe für Rentner und Opfer der Migration auf der Agenda.
Und wieder ist es gelungen die sachliche Struktur der weit über 100 Infostände mit kurzweiligen, kreativen und interaktiven Momenten aufzulockern.
Sinalco und der Wunder-Truck
Auffällig, der charmant nostalgische, sehr gelbe Sinalco-Truck, der mit dem „Galli-Theater“ und „Aladin und die Wunderlampe“ die ersten Zuschauer anlockte. „Mein Geist will an die Macht“, knurrt der böse Zauberer. Aladin träumt in seinen Gesängen zu orientalisch hippem Sound von üppigen Schlemmereien, die es für die Gäste bei Grillspießen im „ContainerCollective“ und den Imbissen der WERK3-Passagen gibt.
Bunter Trubel und vielfältige Angebote
Richtung „Heavens Gate“ und WERK7-Theater erledigen beim Stand der „Werksviertel Versicherungsmakler“ die Kleinen beflissen Bauarbeiten mit Tret-Caterpillern und weiter in der Linie locken die Attraktion der IG Klettern. Gegenüber hatte sich auf der Rampe mit Blick auf den „Mariss-Janson-Platz“ das Radio Teddy eingerichtet und bot neben der Zappeltiershow und Mitmachshows mit Anton einen groovig angerappten Entertainer, der die Leute samt Kind und Kegel fesselte.
„Jingled“, bei den Ständen der „Diakonie Jugendhilfe Oberbayern“ daneben, eine Attraktion für Jugendliche, sich festgeschnallt in allen Richtungen und Ebenen einer Kugel zu drehen. Country Rock n Roll spielten vorher schon auf einer weiteren Bühne die Youngsters „Rattle Snake Torpedo Kids“ vom berühmten Rattle Snake Saloon. Wie man zielgerichtet hüpfen lernen könnte, bot im Kursprogramm Kinder-Karate, neben der Hüpfburg, die Karateschule „Towasan“ an.
„Oh happy Day“
Hier, auf dem Knödelplatz war jetzt bereits der „Oh happy Day-Chor“ beschäftigt mit der „Battle of Jericho“. Anschließend kündete der Chorleiter einen Inklusions-Song an, indem es um „miteinander, usw.“ gehen sollte. Beim Büro des „Ein Herz für Rentner e.V.“ am südlichen Ende des Platzes, sitzen an zwei Tischen die Kinder und bestücken und verzieren Lebkuchenherzen. Überhaupt zeigten die Siedler des Geländes Eifer, teilzuhaben, an dieser Solidaritätsveranstaltung.
Kunst und Bildung
Beim „boesner Fachmarkt für Künstlerbedarf“ schnitzen die Kinder Linoldrucke und beim „Body + Soul“-Stand konnte man sich über Münchens feine Wellness-Etage im WERK12 informieren. Immerhin sollten die Erwachsenen schon noch mitkommen mit der zunehmenden geistigen und körperlichen Entwicklung der Kids, Stichwort hier Angebote wie: „Demokratische Schule München e.V.“, „Campus die Monaco, Montessorischule“ oder „Akademie für Philosophische Bildung und Werte-Dialog“.
Tanz und Musik
Wer allerdings doch lieber bei den Choreografien von „Tom und Heiner“, die sie auf der Musikbühne des Container Collectivs gerade einübten, mitmachen wollte, auch das gab es. Die beiden in der Pyjama-artigen Spaßonkel-Kluft waren sehr beliebt, Goaßschnalzer und griechische Volkstanzgruppe mussten noch warten. Wir allerdings warteten auf die „Munich Flames“, die wir schon auf vergangenen JuKis schätzen gelernt haben. Mit seiner schrägtrockenen Art – nicht nur beim Gitarrensolo (Suzie Q) – sondern auch bei seinen Ansagen – Honky Tonk Women („Lied von einer Tresenschlampe“), machen Reinhard und seine Flames viel Spaß. Jetzt regnet´s doch noch. Also schaun wir mal, ob die Schlange vorm „Ois Wurst“ schon kürzer ist.