Für Franzisco Fernandez von The Ferocious Few war es gegen 19 Uhr ein bisschen früh und zu heiß gewesen, um mit seiner anspruchsvollen Performance, das Publikum so richtig in Schwung zu bringen, für Louis Thomass, der ein lässiger, typisch münchnerischer Rock N´Roller und Entertainer ist, ging das dann aber richtig gut auf.
Der Platz hatte sich gut gefüllt, die Sonne stach nicht mehr durch das Bühnendach und die Beleuchtung ließ die Bühne in feinen Aperol Sprizz-Farben aufglühen. Chiara von der Organisation konnte nun mit Louis Thomass and the Surfing Cowboys eine ihrer Lieblingsbands im Genre West Coast Sound und Country Rock ankündigen.
Die 7-Mann-Band, mit Lead- und Sologuitar, zwei Rhythmusgitarren, Pedal Steel Guitar, E-Bass, Keyboards und Schlagzeug ließ mit glasklarem mehrstimmigem Gesang die Leute in einer Mischung aus gecoverten Tophits, unter denen auch „Surfin USA“ nicht fehlen durfte, und eigenen Kompositionen auf der kalifornischen Welle in den Abend surfen.
„Call me the breeze“, ursprünglich von J.J. Cale, aber in der Breite zum Hit geworden durch Lynyrd Skynyrd, zeigte gleich bereits die Qualitäten dieser Band auf: Kompakt schiebt der Groove an, die Fill-Ins und Soli von Louis´ „marmorieren“ den Südstaaten-Sound-Dampfer im Stil von John Mayer oder Robert Cray und das Ganze wird abgerundet, übergossen mit dem schillernden Glanz der Pedal Steel Guitar. Da darf einem schon das Wasser im Mund zusammenlaufen. Aber damit geben sie sich nicht zufrieden. Man wagt sich auch an Götter der Mehrstimmigkeit mit „Take it easy“ von den Eagles und das ist schon großes Erinnerungskino. Nein, „By the time we got to Woodstock“ kommt nicht, Louis Thomass, der auch live mit Günther Sigl von der Spider Murphy Band unterwegs ist, ist schon ein natural born Rock N´Roller.
Er geht einen eigenen Weg als Singer-Songwriter. Das hinterlegt er am Schluss mit seinen Eigenkompositionen „Kind of Gold“ und „I´ve got this Feeling“. Aus dem Halsbacher Klangwasser-Studio, wo sie entstanden sind wird noch einiges zu erwarten sein.