Wir werfen einen Blick auf das Jahr 2021 zurück, der gleichzeitig ein Ausblick auf das kommende Jahr ist.
2021 war ein Jahr, in dem man eine Menge lernen konnte. Zum Beispiel, dass sich die alte Fußballweisheit „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ ganz offensichtlich auch auf Pandemiewellen übertragen lässt. Natürlich haben auch wir uns das Jahr 2021 wie die meisten ganz anders vorgestellt. Mit mehr Spaß und Lebensfreude und sehr viel weniger Corona. (An uns lag es jedenfalls nicht.)
Ausgezeichnete Architektur
Dabei verlief der Jahresauftakt für unser Werksviertel-Mitte richtig gut, und wir durften uns über einen Architektur-Preis nach dem anderen freuen. Unser WERK12 wurde als Bestes Gebäude Deutschlands prämiert. Die Fassade des WERK17 erhielt eine Anerkennung beim Ziegelpreis. Und das Container Collective wurde mit dem Sonderpreis für Baukultur der Metropolregion München bedacht. Beim WERK3 lobte die Bayerische Architektenkammer den Umgang fürs „Bauen im Bestand“. Ausgezeichnete Architektur? Können wir. Das darf doch wohl gefeiert werden?
Gastro-Highlights
Nur wie feiert man eigentlich, wenn weder Gastro noch Clubs offenstehen? Die Corona-Not machte uns einmal mehr erfinderisch. In diesem Fall war ein Wohnmobil-Dinner die zündende Idee. Frei nach dem Motto: Wenn der Gast nichts ins Lokal darf, kommt das Lokal eben zum Gast. Es sollte zum Glück dann doch nicht das einzige Gastro-Highlight 2021 bei uns im Viertel bleiben. Die weiteren waren und sind: Mun Kims geniales Asia Streetfood. Der Umzug von Thailegende Khanittha in ein Restaurant mit mehr Fläche, in dem man sich nun wie auf einem thailändischen Street Food Market fühlt. Das Gastspiel von Tohru „der mit den Aromen tanzt“ Nakamura im Pop-Up Lokal hoch oben unterm Dach des WERK12. Die neue Transit Rooftopbar, die Lässigkeit modern definiert. Die Neueröffnungen des Hemmungslos (Der Name ist Programm), der Ipanema Bar (Casa Latina) und der Yokocho Karaoke Bar (Sing (m)einen Song!). Auch einen Ausflug nach Indien kann man nun in der Mittagspause durch das Deli Tadka machen. Gastronomische Vielfalt? Können wir auch in Krisenzeiten.
Liebe und Kultur
Und dann ist da ja auch noch das FITZROY im Adina Hotel Werksviertel-Mitte. Letzteres ist ein geniales Bar-Restaurant und das zweitschönste Geschenk, das Australien der Stadt München je gemacht hat. Das schönste waren selbstverständlich die Adina Love Letters. Schmacht! Beb! Heul! Womit wir bei einem ganz wichtigen Punkt angelangt wären: So ein Körper braucht ja nicht nur Proteine, Fett und Kohlendhydrate zum Leben, sondern auch Seelennahrung in Form von Liebe und Kultur.
Damit die Seele und der Geist nicht verkümmern. Wie passend, dass sich die Kunst in unserem Stadtquartier ab 2021 noch stärker im öffentlichen Raum bewegen wird. Wie das funktionieren kann, zeigte die überall im Viertel verteilte Ausstellung raumgreifen. Bei der eigenen Reihe „homegrOWN“ in der Künstler der Ateliergemeinschaft der whiteBOX ihre Arbeiten präsentieren konnten, stand der Schneemann im Fokus. Auch die „Bilder einer Baustelle“ spielen mit Blick auf das Konzerthaus-Baufeld in den kommenden Jahren mit der künstlerischen Wahrnehmung von öffentlichem Raum.
Gesellschaft verändern
Öffentlicher Raum ist zugleich gesellschaftlicher Raum. In dem sind Frauen noch immer unterrepräsentiert. Zeigt die Statistik. Man könnte nun stundenlang darüber diskutieren, warum das so ist, und wer schuld daran ist. Oder man könnte Frauen einfach Öffentlichkeit ganz bewusst zugestehen, damit sich an den Zahlen etwas ändert. Wir machen lieber Zweiteres. So wie beim Female Street Art Festival Hands Off The Wall, das 2021 wieder im Werksviertel-Mitte stattfand und bei dem so viele wunderbare, für jedermann frei zugängliche Bilder entstanden.
Nachhaltige Mobilität entwickeln
Auch bei der IAA MOBILITY im September haben wir lieber auf Bewegung statt Stillstand gesetzt. Schließlich ging in diesem Jahr unsere quartierseigene eCarsharing-Flotte, die Siedlerflotte, an den Start. Da der wichtigste Baustein in unserem Mobilitätskonzept der Fußgänger ist, versuchen wir heute und in Zukunft Mobilität stets über den Glanz einer Chromfelge hinauszudenken.
Der Baufortschritt 2021
Für Bewegung im Werksviertel-Mitte sorgen und sorgten auch wieder die vielen fleißigen Bauarbeiter. Der Baufortschritt des Jahres 2021 in Kompaktform: Auf den Baubeginn des WERK13 (Bauen im Bestand 2.0) folgte die Eröffnung des WERK4 (Unser Leuchtturm mit Hotel, Hostel und Kletterhalle!), an die sich wiederum die Grundsteinlegung fürs Gründerzentrum WERK1.4 (Noch mehr Start-ups im Werksviertel-Mitte!) anschloss.
Eine neue Theaterbühne für München
(Wieder-)Belebung erfuhr auch unser WERK7 theater. Es ist zur neuen Münchner Bühne für Independent-Stücke, (etwas andere) Musicals und Klassiker geworden. Ein buntes Programm, das jede Menge Unterhaltung bietet.
Nachdenken über Werte
Wenn so eine Welt aus den Fugen gerät, wie wir das in den letzten zwei Jahren erleben mussten, dann hilft es, sich an etwas festhalten zu können. Nur woran? Werte sind eine gute Möglichkeit. Oder Dinge, an die man glaubt. Nur wie hält man sich an etwas fest, dass eigentlich gar nicht manifest ist, sondern sich permanent ändert? In unserem WERK Magazin 2021 sind wir diesen Fragen nachgegangen und haben spannende Antworten gefunden. Auch die Lange Nacht der Demokratie war eine wichtige Veranstaltung, die in Zeiten wie diesen Halt(ung) vermittelte.
Passend zum Thema Werte und Glaube und Dingen, an denen man sich aufrichten kann, ist uns zudem ein Rat von Pfarrer Rainer Maria Schießler in Erinnerung geblieben, den er 2021 auf der traditionellen Bergmesse bei uns im Werksviertel-Mitte formulierte. Die Messe musste aufgrund des schlechten Wetters (Unter uns, das Wetter war 2021 insgesamt eine glatte 6 und im „Sommer“ ganz nahe am Verweis.) vom Dach des WERK3 in Windeseile in die TonHalle verlegt werden. Den Pfarrer focht das nicht an. Statt den Gottesdienst ausfallen zu lassen, sagte er damals nur:
„Wer will, der findet Lösungen.“
Wir finden, dass dies ein Motto ist, das uns auch 2022 begleiten soll. Wir werden – auch wenn wieder alles anders kommt als gedacht – in den kommenden Monaten für Euch planen und improvisieren, um Euch so viele gute Momente und schöne Erlebnisse wie es nur geht, in unserem Werksviertel-Mitte zu ermöglichen!