Tanzen für einen guten Zweck: Bei der Jerusalema-Challenge tanzt man, um Spaß und Gemeinschaftsgefühl zu verbreiten. Nach Polizei, Klinikpersonal, Feuerwehrleuten und vielen weiteren, haben sich auch die Gastronomen in München der Challenge angeschlossen – mit der Message: Es ist 5 vor 12, die Gastronomie verdient und braucht eine Perspektive!
Nach Friseur-Salons, Gärtnereien und Kosmetikstudios – wann darf die Gastronomie wieder öffnen? Seit über einem Jahr treibt die Pandemie mit dem Namen Corona ihr Unwesen und zerstört Existenzen, schränkt das Privatleben ein und verbietet so vieles, was Spaß macht und Lebensfreude schenkt. Ganz vorne mit dabei: die Gastronomie. Wir vermissen sie alle! Deshalb war es gar keine Frage, ob wir, die Werksviertel-Mitte-Gastronomie, uns dem Jerusalema Tanz auf dem Marienplatz am 1. März mit dem Motto „Öffnungsperspektiven für die Gastronomie“ anschließen würden.
Um kurz vor 11:00 Uhr kamen wir am Marienplatz an. Die Tanzfläche wurde bereits abgesperrt, ein DJ stand bereit und die ersten Gastronomen hatten sich auf der Fläche verteilt – natürlich mit Abstand und mit Maske. Ein Hotelbett, eine lange gedeckte Tafel und ein kleiner Ecktisch wurden ebenfalls in der abgesperrten Fläche aufgebaut und symbolisierten die Branchen, die mit am meisten unter der Pandemie leiden und dringend eine Öffnungsperspektive brauchen, denn die Gastronomen sind bereit und die Hygienekonzepte stehen, aber die Stühle bleiben noch leer.
5 vor 12: Eine friedliche Protestaktion
Bevor es um 5 vor 12 mit dem Auftritt so richtig losging, wurde ab 11:00 Uhr unter Anleitung einer Choreografin eine Generalprobe abgehalten. Viele sahen die Tanzschritte zum ersten Mal, weshalb am Anfang ein Fehltritt hier und da kaum zu vermeiden waren. Immer wieder wurde das Lied Jerusalema gespielt und die Schritte wiederholt, bis auch der Letzte den Ablauf verstanden hatte. Es erinnerte an ein Zumba-Workout.
Langsam trudelten die Reporter und Presseleute ein und Zuschauer standen bereits in den ersten Reihen. Auch die Polizei hatte sich versammelt, um die Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen zu überwachen. Ein Hund mit dem Schild: „Lass mein Frauchen wieder arbeiten“ zog die Blicke auf sich und spazierte durch die Tänzer. Nach den vielen Probedurchgängen waren die Klamotten durchgeschwitzt und die Füße wurden schwer, aber der große Auftritt stand uns noch bevor.
Nach einer kurzen Verschnaufpause tönte pünktlich um 5 vor 12 der Sound aus den Boxen und wir konnten zeigen, was wir gelernt hatten und wofür wir tanzten: “Öffnungsperspektive JETZT!” stand in großen Buchstaben auf einem Banner hinter uns.
Keine Corona-Verleugnung:
Bei dieser Aktion handelte es sich nicht um eine Corona-Verleugnung. Es sollte auf die Not in der Gastronomie aufmerksam machen: Hinter jedem Unternehmen stecken Menschen und Familien, die es ebenso verdient haben, eine Perspektive zu bekommen, wie und unter welchen Bedingungen sie ihrer Arbeit wieder nachgehen dürfen. Gerade im Hinblick auf die Außengastronomie, die bei diesem traumhaften Wetter sehnlichst vermisst wird.
Zum Leaders Club München:
Organisiert wurde der Tanz von Marc Uebelherr vom Leaders Club Germany. Der Leaders Club ist ein Netzwerk aus Menschen mit Leidenschaft und Begeisterung für die Gastronomie. Dort werden Kompetenzen weitergegeben, Jung- Unternehmer und Start-ups gefördert und gegenseitige Hilfe angeboten. Der Leaders Club verleiht unter anderem den Leaders Club Award. Bei diesem war das Gastro-Konzept des Werksviertel-Mitte im Jahr 2019 unter den Gewinnern.