Hinter „Lucifer Rising“ verbergen sich fünf sehr schwarzmetallische Bands unter Leitung der Gründerlegende Venom, die am 30. Dezember in der TonHalle das Jahr 2019 in die Tonne treten wollen. Bei dem sorgfältig ausgesuchten Termin schwant einem von bösen Ahnungen eines bösen Vorabends. Hat dieser Tag bereits kultische Bedeutung in gewissen Kreisen, zum Beispiel in Kalifornien? Wir wissen es nicht. Aber vielleicht wohnen wir ja mit Dark Funeral, Midnight, Wiegedood und Deatrife, die nach der Ikone des Black Metal, Venom, spielen, der Inauguration eines zukünftig satanistischen Silvester Eve bei.
Counter Culture aus Musikvideos und Black Metal
Hört sich schon sehr raunend an, aber in der Tat stellt das Festival „Lucifer Rising“, nach dem Film des Musik-Video-Undergrounders Kenneth Anger benannt, so etwas wie ein Treffen der Fans einer speziellen Sub-Counter-Culture dar – geboren aus den satanistischen Umtrieben in der San Francisco Bay mit Bezügen zu Sexualmagier Aleister Crowley, dem Gründer des Ordo Templi Orientis (O.T.O:) mit seiner „Abtei“ Thelema auf Sizilien (1935). Die Gegenkultur des Lichtbringers (Luzifer von lateinisch Lux ferre), in der Kombination von Black Metal und Musik-Videos, hat tatsächlich ihren Ursprung in der Bay Area.
Die satanistische Popkultur Kaliforniens
Charles Manson, der selbst Popstar werden wollte und Susan Atkins, die später am Mord von Sharon Tate, Polanskis Frau beteiligt war, treiben im Umfeld dieser Counter Culture ihr Unwesen. Diese Susan Atkins wurde ursprünglich von Szandor LaVey, dem Gründer der Church of Satan, in einem Nachtclub als Topless Dancer beschäftigt. Es gibt auch Quellen, die behaupten, dass das Busenwunder Jane Mansfield in dieser veritablen Church Sexorgien feierte.
Der Undergroundfilmer Kenneth Anger, der nächsten Februar immerhin sein 93. Wiegenfeste feiern könnte, zog früh mit seinen chaotischen Geisterbahnenfilmen Interesse auf sich. Der Mix aus schwulen Motorradgangs, Maskenbällen, masochistischen Matrosen, vergangenem Hollywood-Glam, Aleister Crowley, Lederjacken und Mick Jagger wirkte stilbildend auf die Sountrack-Gestaltung von Martin Scorsese und David Lynch. Der Kurzfim „Lucifer Rising“ selbst wurde aber erst nach langen Jahren 1981 fertiggestellt, weil Hauptdarsteller Bobby Beausoleil, ein verurteilter Mörder aus der Manson Familiy, im Gefängnis saß und erst spät ein finaler Dreh im Gefängnis zugelassen wurde.
Der Undergroundfilmer Kenneth Anger, der nächsten Februar immerhin sein 93. Wiegenfeste feiern könnte, zog früh mit seinen chaotischen Geisterbahnenfilmen Interesse auf sich. Der Mix aus schwulen Motorradgangs, Maskenbällen, masochistischen Matrosen, vergangenem Hollywood-Glam, Aleister Crowley, Lederjacken und Mick Jagger wirkte stilbildend auf die Sountrack-Gestaltung von Martin Scorsese und David Lynch. Der Kurzfim „Lucifer Rising“ selbst wurde aber erst nach langen Jahren 1981 fertiggestellt, weil Hauptdarsteller Bobby Beausoleil, ein verurteilter Mörder aus der Manson Familiy, im Gefängnis saß und erst spät ein finaler Dreh im Gefängnis zugelassen wurde.
Venom wird Kultband von Lucifer Rising
Die Band Venom, aus dem fernen Newcastle in UK ist mit ihrer Tradition eines rauhen, aggressiven, punkaffinen Black Metal-Stils, in Opposition zum New Wave of British Heavy Metal und anderen „Häresien“ des Virtuosen, zu einem musikalischen Emblem der Undergroundvideos aud der bösen Bay Area geworden. So sehr, dass auch Videos ihrer Auftritte zum Kult wurden. Dazu der ehemalige Sodom-Gitarrist Grave Violator: „Es gab Zeiten, da war alles andere außer Venom in unseren Augen Dreck. Und Andreas „Stoney“ Stein, ein Freund von Kreator, berichtet, die Szene habe „Monate darüber geredet, dass es angeblich Venom-Videos geben sollte. Als bei einem Konzert von Grave Digger die Möglichkeit bestand, die Videos zu sehen, wären die Fans „stundenlang vor einem mit Flatterband abgesperrten Fernseher gekniet und hätten sie immer und immer wieder angeschaut. Mit nach Hause nehmen ging aber nicht.“ Aber in die Hölle?
Text: Michael Wüst