Am Donnerstag, dem 25. Juli, wird es richtig heiß. Noch heißer dürfte es dann in der TonHalle München werden, wenn Juanes, bekannt durch seinen Hit „La Camisa Negra“ auf die Bühne kommt. Associated Press hat den Kolumbianer, der auch schon mal in der Rubrik „Sexiest Man Alive“ des People-Magazins auftauchte, als „ersten wirklich internationalen Rockstar, den Lateinamerika hervorgebracht hat“ bezeichnet.
Hoppla denkt man sich, und was ist mit Jennifer Lopez, Ricky Martin, Shakira, Gloria Estefan oder weiter zurück Feliciano oder Celia Cruz? Wer vor kurzem über den Tropensturm „Maria“, der Puerto Rico übel mitgespielt hat, las, der wurde auch erinnert, dass dort ja Donald Trump das Staatsoberhaupt ist, die Karibikinsel ein sogenanntes assoziiertes Außengebiet der Vereinigten Staaten. Der stets diplomatische Trump, sagte dort, als er nach zwei Wochen mal vorbeischaute, so etwa, der Sturm wäre nichts gegen Katrina gewesen. Auch damals hat sein Vorgänger Bush junior den Schwarzen von New Orleans ja sehr spät erst geholfen.
Warum also soweit ausholen beim internationalen Rockstar Lateinamerikas? Erstens, weil die meisten der genannten anderen Stars ausser Shakira (ebenfalls Kolumbien) aus Puerto Rico sind, oder gleich in den USA aufgewachsen sind, aber wichtiger, weil der überaus erfolgreiche und mit zwei Grammys und 19 Latin Grammys hochdekorierte Juanes, viel tut für seine Landsleute, auch in den Konflikten mit Venezuela. Er, der die Zeit eines anderen fragwürdigen Volkshelden, Pablo Escobar erlebt hat, kennt den Terror und engagiert sich wie auch Luis Fonsi („Despacito“) in Puerto Rico.
Text: Michael Wüst
Aufbereitung: Corinna Böck
Foto: Omar Cruz