Drei Wochen nach Feine Sahne Fischfilet, aus tiefstem Meck-Pomm, wie zu lesen war, kommen jetzt am 8. März die Donots in die TonHalle, um den Fans lustvoll eine auf den Zwölfer zu geben. Dabei haben sie ihr aktuelles Album „Lauter als Bomben“, frisch aus der Dreschmaschine des Deutsch-Punks, Marke Ibbtown, rsp. Ibbenbüren im tiefsten Westfalen. Nach Karacho ist es nunmehr das zweite Album mit deutschen Texten, sicher auch zur Freude neubesetzter Heimat-Mysterien, rsp. Ministerien – ist doch Ingo Knollmann dafür bekannt, sich gerne mit Rechtsauslegern anzulegen.
Auf die Idee mit den deutschen Texten kamen sie bei einem Konzert mit Floggin Molly. Die irischen Fans sangen einfach deren komplettes Konzert Wort für Wort mit. Oder war es vielleicht so, dass die Donots insgesamt neun CD´ s bis inklusive „Wake The Dogs“ (2012) lang warteten – abwarteten, bis die regierende GroKo des Deutsch-Punks aus Hosen und Ärzten den notwendigen Prozess ihrer Erneuerung endgültig verschlafen hatte?
Hinter „Lauter als Bomben“ könnte man ja auch ein „Für uns soll´s tote Hosen regnen“ als Sub-Hook vermuten. Scherz beiseite. Sich politisch immer wieder gegen die Rechtsausleger der Dumpf-Heimat zu positionieren, ist für Ingo Knollmann notwendiger denn je. Knapp eine Woche bevor die Single „Keiner kommt hier lebend raus“ veröffentlicht wurde, riss ein Selbstmordattentäter beim Konzert von Ariana Grande in Manchester mehrere Menschen in den Tod.
Und beim Auftritt der Band bei „Rock am Ring“ waren die Donots nach Terrorentwarnung die erste Gruppe, mit dem Konzert fortzufahren. Ingo Knollmann: „Gerade in so einer Situation war es uns dann wichtig, mit einer „Jetzt erst Recht“-Haltung da ran zu gehen und eben lauter zu spielen, als das Rattern von den Angstmaschinen.“ Das Wedeln der deutschen Pop-Poeten mit ihrem Wellness-Katalog „Menschen Leben Tanzen Welt“ kann es für Ingo Knollmann da eben nicht sein.
Was den robusten Titel der neuen CD angeht, er ist eine Hommage an The Smiths, die von der Band so sehr verehrt werden. „Louder Than Bombs“ erschien 1987. Heimat? Für Donots heißt das „Das Dorf war L.A“, wo der Punk sich schneller auf Skate-Boards fortbewegte. „Geschichten vom Boden“, ein Song der ursprünglich das Album betiteln sollte, lässt Green Day ahnen, „Apollo Creed“ erinnert an „The Clash“ und „Gegenwindsurfen“, für viele der Hit des Albums, zelebriert den rauen Gitarrenstil von Weezer in Verbindung mit besten Hosen-Chören. Ideale Mischung.
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