Das whiteBOX Jahr 2017 begann mit einer Pressekonferenz im Gastatelier am 12. Januar und tags darauf mit der Eröffnung der ersten Ausstellung des Jahres, „selfciety“: Selbstdarstellung und Selbstwahrnehmung im digitalen Zeitalter, kuratiert von Benjamin Jantzen, der bereits letztes Jahr mit „Everyting is a Remix“ den whiteBOX-Schwerpunkt Medienkunst mit Erfolg besetzte.
Dr. Martina Taubenberger, Geschäftsführerin der Kunsthalle und der Ateliers im WERK3 präsentierte auf der Pressekonferenz ein projektintensives Jahr, das sich nicht nur durch den Ausblick auf fertige Ausstellungs-Produkte auszeichnete, sondern durch eine enorm verdichtete Vernetzung von institutionellen Partnern und der heuer nunmehr erstmals greifenden Residency von auswärtigen Künstlern, die im Gastatelier vor Ort im Dialog mit Stadt und Gesellschaft hinfort entwickeln können. Der Status der whiteBox als produzierende Kunsthalle stellt sich somit als gestärkt dar.
Die Anwesenheit der Artists in Residence, wie die der Atelierkünstler, ermunterte Workshops in die Entwicklungsprozesse einzuflechten, es ergaben sich kunstpädagogische Ansätze in Kooperation mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, ferner steht ein Musiktheaterprojekt, das im Technikum aufgeführt werden kann, in Aussicht. Musik spielt auch sonst eine große Rolle, wie letztes Jahr begegnen wir wieder dem Jugendorchester „Auftakt!“ in Kooperation mit der Jeunesses Musicales Bayern und den Streetart- und Hip-Hop-Events von „Funk the System“.
Die genauen Termine der Ausstellungen und Workshops in der whiteBOX ersehen Sie unter www.whitebox-muenchen.de oder, noch einfacher, unter der Werksviertel München App.
Den Anfang machte mit „selfciety“ eine Ausstellung zum Thema Selfie und Gesellschaft, sozialen Implikationen des Selbst-Kults, vielleicht der Frage nach den Unterschieden zwischen Selbst und Ich im digitalen Zeitalter. Doch darüber ein Bericht zur Eröffnung an eigener Stelle.
Bereits während der laufenden Ausstellung beginnen mit den Künstlern Kristin Brunner und Robert Weissenbacher von der Ateliergemeinschaft die Workshops des Familienprojekts „Klangfarben“. Zielgruppe sind Kinder zwischen sechs und neun Jahren. Der Maler Robert Weissenbacher macht zusammen mit der Flötistin Shantala Vallentin zum Thema Impressionismus den Anfang. Im März wird es um indische Kunst gehen mit Sureh Kumar und Sridhar Gangoli aus Bangalore, die in Residence zur Vorbereitung des Ausstellungsprojekts „Double Road“ im Gastatelier da bereits eingetroffen sind.
Kristin Brunner wird sich im Mai parallel zur dann laufenden Ausstellung „Ursprung des Lebens“ Themen von dort aufzubereiten. Ebenso sollen Kooperationen mit den Musikern des Bayerischen Symphonieorchesters in der whiteBOX gefunden werden.
Das Ausstellungsprojekt „Double Road“ entsteht als erstes in der Nutzung des Gastateliers als Produktionsstätte für Residence-Künstler und Kooperationspartner, hier dem Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Bangalore, Indien. Die oben genannten Künstler aus dem Staat Karnataka sind in München aufgrund einer Gegeneinladung. Christian Engelmann, Beate Engl (beide whitebox-Ateliergemeinschaft), Maximilian Erbacher, Fabian Hesse, Herrmann Hiller und Ralf Homann waren bereits in Bangalore eingeladen gewesen und Engelmann und Engl waren quasi die Project-Angels gewesen, diese Kooperation mit der whiteBOX vorzuschlagen.
Die Ausstellung „Ursprung des Lebens“ verdankt ihre Existenz dem neuen Münchner Kunstpreis zwei:eins. Die Künstlerin Judith Egger und der Naturwissenschaftler Dieter Braun erhielten diesen Preis 2015 für ihr Konzept einer Herangehensweise an die Selbstorganisation der Materie aus künstlerischer und wissenschaftlicher Sicht. Die Ausstellung dokumentiert in einer Art „Feedbackspirale“ einen Wildwuchs von Fotos, Filmen, Interviews, Zeichnungen, Installationen und Objekten von Kunst und Wissenschaft. Zwei Labors sind so entstanden, die sich durchdringen, und provoziert werden, eine kreative oder kreatürliche Selbstorganisation zwischen beiden Positionen zu erzeugen.
Ein weiteres Ausstellungsprojekt, ausgehend von einer Künstler-Residency ist „Corps in Situ in City“ von Aline Brugel. Es gehört zu der Reihe „Body & Urban Space“ und wird von Cagla Ilk kuratiert, die bereits letztes Jahr den „Theater-Performance-Parkour“ zum whiteBox-Auftakt im Mai organisiert hatte. Vor der Ausstellung steht eine Streetart-Kunstaktion. Protagonisten, Typen, Figuren, Menschen des Werksviertels werden von Aline Bugel fotografiert und davon werden Plakate hergestellt, nicht nur für das Werksviertel sondern für ganz München an eigenen Stellen. In anderen Aktionen fotografierte die Tänzerin und Bühnenbildnerin Menschen in engen Situationen, Behältnissen und Schachteln und plakatierte diese Motive an vermeintlichen Nischenstellen, Lücken in der städtischen Architektur. Das Projekt beginnt mit der Residency von Aline Bugel im Gastatelier der whiteBOX ab Mitte Juli.
Die musikalischen Programmpunkte vom Jugendorchester „Auftakt!“ bis zur Uraufführung eines eigenen Musiktheaterstücks „I EXIST – nach Rajasthan“ sowie einzelne Sonderveranstaltungen und Performances werden noch in einem gesonderten Blog dargestellt.
Um immer up-to-Date zu sein, empfehlen wir hier noch einmal unsere kostenlose Werksviertel München App, die Sie hier herunterladen können.