Am Donnerstag, 15. Dezember, feierten die Siedler im Werksviertel-Mitte ihr erstes Weihnachten in der Nachtkantine. Siedler? Die Pilgrim Fathers des Werksviertels? Nein, keine Heiligen, keine Puritaner, so was gibt´s ja in Bayern gar nicht, aber eben doch Pioniere. Jene, die mit ihren Unternehmungen am Aufbau dieses neuen Viertels im ehemals wilden Party-Osten entscheidend mitwirken.
Von Martin Schnaack, Gründer und CEO der Avantgarde bis zu Michaela Haas vom neuen Blumenladen, von Andrea Blahatek von Global Concerts bis zu Eddy Graf von Eddy´s Rock Club und Oliver Koepp vom neuen Americanos, vom Architekten Philipp von Hoyos bis zu Geradi, Urgestein der Clubausstattung, von Christian Hollweck von rasselfisch, dem Shop für richtig gutes Kinderzeug, bis zu Markus Weidenauer, dem ewigen Garant für Sicherheit von der SecCon Group, von den Künstlern Ugo Dossi und Loomit bis zu Violetta, die in ihrem Laden V-Friseursalon unter anderem bei Siedlungs-Chefs wie Dr. Franz Klaus von der Werksviertel-Mitte Vermietung für den stylischen Siedlungscut sorgt.
Um die hundert Werksviertel-Mitte Siedler hatten sich mit Anhang versammelt, um sich auszutauschen. Alle waren natürlich auch hungrig nach einem Tag in der Geschäftswildnis und versprochen war ein Flying Buffet, worunter aber die Siedler sich nichts vorstellten, außer, dass es kaum etwas mit Anstellen und Schöpfkelle zu tun haben würde.
Florian Reif von der Werksviertel-Mitte Vermietung fühlte sich sichtlich wohl in seiner neuen Rolle als Conferencier, Martin Schnaack fand väterlich tröstende Worte für das Gärtnerplatzviertel, das die Avantgarde heuer verlassen hatte, Neusiedlerin Karin Wulff von der Werbeagentur bw Live (WERK3) ergriff die Gelegenheit sich vorzustellen und Allround-Handwerker Geradi, seit den Tagen der Kultfabrik zuständig für Schweißen, Schleifen, Schreinerei und Installationen, empfahl sich, weiterhin mit seiner Truppe da zu sein für alle analoge Not am Manne im Werksviertel-Mitte.
Natürlich ließ es sich der Anführer der Siedler, Werner Eckart, nicht nehmen kurz vor der Vorspeise noch die nächsten Planungsschritte für das Werksviertel-Mitte darzustellen. Kurz – daraus wurde nichts, der Baumeister war in seinem Metier. Zunächst für alle, die immer noch zweifeln wollen, die Nachricht:
Der Erbpachtvertrag über das neue Konzerthaus ist unterschrieben, wie überhaupt jetzt auch alle weiteren Bauvorhaben in einer Vollversammlung des Münchener Stadtrats gebilligt wurden, damit ist das Baurecht geschaffen. Ein wichtiges Anliegen ist in zweifacher Hinsicht jetzt gewährleistet. Sowohl der Fußgängertunnel vom Orleansplatz zur Friedenstraße kann vergrößert werden und symbolträchtiges Merkmal einer Verbindung zwischen Haidhausen und letztlich der Stadtmitte mit dem Osten jenseits des Ostbahnhofs: eine Fußgängerbrücke über die Gleise ins Werksviertel-Mitte wird kommen!
Ein Plan, der immerhin seit 15 Jahren besteht, wird umgesetzt. In der Verlängerung des WERK1 wird das WERK14 im Werksviertel entstehen. Die Vorderseite besteht in Platten, die fugenlos eingesetzt werden können und vorher einzeln im WERK9 ihren Streetart-Look bekommen.
Das höchste Gebäude in Werksviertel-Mitte als WERK4 stellt das Adina-Hotel dar. Hierfür wurde bereits das WERK2 neben der Kletterhalle abgerissen. Die Kletterhalle Heavens Gate bleibt erhalten, auf ihr erheben sich danach sechs Stockwerke, daneben von ebenerdig ragen 24 Stockwerke auf. Das 80 Meter hohe Hotel mit über 233 Zimmern vermietet Studios mit 30 qm und größere Studios mit eigener Spül- und Waschmaschine und eigenem Kochbereich, was sowohl für Künstler mit längerem Gastspiel ideal ist wie für Gäste, die ausgehend vom Werksviertel-Mitte mit all seinen Angeboten einen längeren Aufenthalt in München planen. Ein 200 qm großer Ballsaal, Pool und Sauna- Fitnessbereich und große Außenterrasse im 14. Stock sind zudem geplant. Baubeginn ist bereits Mitte nächsten Jahres, Fertigstellung ist ab Ende 2018 möglich.
Dies ist auch das Jahr des Spatenstichs für das WERK15/16, das neue Konzerthaus. Zunächst werden jetzt bis März nächsten Jahres die Entwürfe gesichtet, die Planungsphase erstreckt sich bis etwa Mitte 2018, im selben Jahr noch Baubeginn und ab 2021 ist eine Fertigstellung möglich: Drei Säle, neben der Unterbringung der Musikhochschule werden 1900, 600 und 300 Gästen Platz im neuen Werksviertel-Mitte bieten.
Zu den nächsten Bauvorhaben gehört auch der Containeranbau an der Rückseite als Backstage-Bereich für TonHalle und Technikum. Und wieder sehr reizvoll: Auf einer kleinen Brücke als transparentem Übergang von der TonHallenseite zum Technikum wird man die Musiker die Garderobe Richtung Bühne verlassen sehen.
Ebenfalls ein Containerthema: Die Container-City an der Friedenstraße, schon weit gediehen, wird im März 2017 ganz fertig gestellt sein. Kioske, Cafés, Ausstellungsräume, in denen die Wettbewerbsbeiträge für das Konzerthaus ausgestellt werden, ein Radiosender, eine neue Dépendance der WerkBox, die Kölschbar und ein Glasbläser werden bisher dort zu finden sein.
Für das kernlose WERK12 im Werksviertel, ohne inneres Treppenhaus – dieses befindet sich außen als Satellitenturm – gilt ebenso das Ziel einer Fertigstellung in 2017. Beabsichtigt ist die Unterbringung eines Fitness- und Wellness-Bereiches. Ebenso sollen hier der Schlagergarten und die ehemalige legendäre Cohibar unterkommen.
Direkt neben dem ECKhaus wird als WERK17 zusätzlich ein Hotel mit 300 Betten oberhalb der Zweisterne-Kategorie plus Tiefgarage geplant. Das Ziegelrot des gefärbten Betons trägt der Tradition der Ziegeleien in Berg am Laim Rechnung. Im Erdgeschoss soll dort Mittemeer, der Großmarkt spanischer und italienischer Spezialitäten unterkommen. Und fast freut man sich am Ende, dass Werner Eckart noch eine Wild Card in der Hand hat:
Das WERK7, im Bereich der alten Beachvolleyball-Halle, da schwankt man noch zwischen Freestyle und Musical. Bei all dem, was bisher im Verlauf des vergangenen Jahres auf dem Gelände passiert ist, nehmen einem diese Aussichten schon ein wenig den Atem. Jede Menge größter Veränderungen bereits nächstes Jahr für das Werksviertel-Mitte!
Einige Siedler kauten bereits vor Hunger nach diesem „kurzen Überblick“ von Werner Eckart an den Fingernägeln und da war es für Florian Kirchberger gar nicht einfach am Schluss schnell noch einen nagelneuen Stadtführer durch diese Smartcity – hier ist der Amerikanismus schwer ersetzbar – vorzustellen:
Die Werksviertel München App, erhältlich im Apple-Store. Absolut zu empfehlen. Jeder, der diesen Artikel bis hierher durchgehalten hat, wird mir zustimmen! Und eines noch: Selten hat ein Nachtkantinen-Buffet besser geschmeckt!
Weitere Infos zur App und Downloadlink: https://itunes.apple.com/de/app/werksviertel-munchen/id1144732353?mt=8